kurze Anmerkungen zu NDSL

NDSL ist eine Abbildungsmethodik, die auf der photografischen Mehrfachbelichtung eines horizontal aufgeweiteten Laserstrahls und seinen raumdefinierenden Eigenschaften basiert. Der Prozeß der Mehrfachbelichtung konnte durch Konstruktion einer Apparatur vollständig automatisiert werden um ein Raumvolumen von 3m Höhe zu erfassen. Jede einzelne Linie ist die sichtbare Grenze einer Lichtfläche im Raum, die ein exaktes Höhenniveau definiert. Der Ablauf einer Mehrfachbelichtung mit 30 Raumschichten im Abstand von je 10 cm dauert ca. 20 min. Die geschaffene Abbildungsstruktur ist als Programm, eine Steuerung des Ablaufs von Bewegungsmustern zu verstehen und soll in der Lage sein, der eigenen physischen Logik der Dinge folgend, ihren Wahrnehmungsstatus zu beeinflussen. Der Bereich zwischen dem Wollen des Bedieners und den Möglichkeiten des Apparates, bzw. wie beides in eine sich gegenseitig befruchtende Übereinkunft zu bringen ist, bildet den Prozeß aus, der als künstlerische Operation letztlich integraler Bestandteil des Werkes bleibt. Der Apparat als "materialisierte Wahrscheinlichkeitsrechnung" ist zwar zum einen als werkzeuganaloges Mittel eines "programmierenden Geistes" zu verstehen. Das vermeintlich so gewollte Endprodukt muß aber keineswegs dem entsprechen, was als planerisches Element über den Fortgang der Arbeit das Resultat bestimmen soll. Eine Maschine produziert nicht nur etwas in einer Welt, sondern sie trägt auch dazu bei, die Welt in der sie funktioniert, zu produzieren und zu transformieren. Das reizvolle am Arbeiten mit hochentwickelten Apparaturen wie Laser etc. besteht nicht zuletzt darin, das Machbare in seinem - hinsichtlich des Gegebenen - Voraussein auf eine Durchdringung des Vorhandenen zu zentrieren. In der Kombination von wissenschaftlicher Methodik mit sinnhafter Vorstellung und Ideen, werden Tatsachen zu Phänomenen; die physische Realität wird als Analogie unserer Vorstellung von dieser Realität verstanden.